Joseph Roth – 20 Minuten vor dem Krieg (1926)

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Geute geht Joseph Roth im Jahr 1926 ins Kino und schau sich Filme aus der Vorlesungszeit und dem Kaiserreich an:

“Die Wirkung der Bilder gleicht ungefähr jener, die durch zwanzig Zylinder bei einer Leichenfeier hervorgerufen wird: Über der Lächerlichkeit der Hüte verliert man den Schauer vor dem Sarg. Es entsteht eine sehr merkwürdige Art von Grauen, das nicht die Seele, sondern das Zwerchfell tangiert.”

Das Lachen über die Altvorderen, ihre Kleidung und ihre Sitten ist uns nur zu bekannt – jeder von uns hat sich garantiert schon mal über den Kleidungsstil vergangener Jahrzehnte amüsiert und ich finde es spannend, genau dieses Phänomen jetzt in der Weimarer Republik zu finden.

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Aktivismus und Engagement mit wenig Zeit

Es war vielleicht die Session auf dem DemokratieCamp, die mich am meisten grübeln lassen hat. „Engagement mit wenig Zeit“. Da versammelten sich zahlreiche Menschen, die irgendwie am gleichen Problem knabberten: Wenig Zeit. Der Vollzeitjob haut mit 40 Stunden die Woche rein. Dazu pendelt man. Hat vielleicht ein Kind. Oder gar mehrere. Familie. Will noch Freunde treffen. Man muss einkaufen. Das Klo ist diese Woche auch noch nicht geputzt und Sport hat man auch noch nicht gemacht. Die Zahnzwischenraumpflege auch nicht. Und dann noch gesellschaftliches Engagement, wenn die Energie nach Feierabend gerade noch reicht um Netflix zu starten? Ehrenamt, Verein, gar Ämter in einem Verein, Veranstaltungen organisieren, bewerben, durchführen? Schwierig. Der Tag hat nur 24 Stunden und wenn man nicht seine 8 Stunden schläft, dann kippt man irgendwann um. So sind natürlich viele demokratische Gruppierungen von gewissen Altersklassen dominiert: Rentner haben naturgemäß viel Zeit. Schüler und Studenten teilweise auch. Da gibt es ein gewisses Ungleichgewicht – ich hatte die Zeit, um einen Samstag auf dem DemokratieCamp herumzulungern, alleinerziehende Mütter eher weniger.

In solchen Diskussionen taucht dann häufig jemand auf, der einem einfach mangelndes Zeitmanagement oder mangelnden Fokus vorwirft. Ihr kennt diese Leute und Influencer-Heinis, die einem dann erzählen, dass man ja in nur 15 Minuten pro Tag eine Sprache lernen kann, dass man ja statt 10 Minuten Instagram-Scrollen sich auch schlank und muskulös trainieren kann und dass der Tag ja 24 Stunden hat und man nach 8 Stunden Arbeit ja 16 Stunden zur freien Verfügung hat und da kriegt man dann ja locker noch ein Zweitstudium unter. Große Sprüche, aber es braucht Pausen, Ruhephasen und Feierabend, sonst droht irgendwann der Burnout oder der Zusammenbruch. Genau das muss auch ein engagierter Mensch verhindern, denn was bringt es, wenn man was mit viel Selbstaufopferung auf die Beine stellt, zusammenklappt und die Sache selbst dann auch einschläft?

In den 45 Minuten wurde natürlich nicht das Patentrezept gefunden – wie zu erwarten war bei einem komplexen Thema mit starkem persönlichen Bezug. Aber ein paar Ideen gab es schon und ich glaube es macht auch Sinn, die hier mal aufzuführen:

– „Ehrenamts-Tinder“ –

War eher eine Idee zu der es noch keine konkrete Umsetzung gibt. Vereine und auch Ehrenamt haben die Angewohnheit, dass sie eben nicht nur Engagement sind, sondern auch Freundeskreis und irgendwann sehr viel Zeit futtern. Es ist das eine, dass man mal für eine Sache etwas macht und das andere, wenn man dann plötzlich Kassenwart ist oder Vereinsvorstand. Hier gab es die Idee, dass Vereine deutlich aktiver nach Außen kommunizieren sollten, dass sie bei bestimmten Themen Unterstützung brauchen. Denn jeder von uns hat Skills und kann diese zum Einsatz bringen – sei es, dass jemand mit Moderationserfahrung eine Veranstaltung moderiert, jemand mit Grafikdesign-Background ein Plakat designt oder jemand einen Mastodon-Account einrichtet. Diese Verbindungen fehlen häufig und sind gerade durch Covid flächendeckend zerstört worden.

– Geld –

Ganz banale Feststellung: Auch Engagement braucht Geld. Wer keine Zeit hat, kann auch mit einer Spende sehr viel unterstützen und bewegen. In einer Suppenküche braucht es halt nicht nur Menschen, die die Suppe kochen und ausgeben, sondern halt auch jemanden, der die Zutaten bezahlt. Oder ganz viele Personen, die jeweils einen kleinen Teil der Zutaten bezahlen.

– Teilen via SocialMedia/Messenger/etc. –

Menschen, die ständig nur irgendwelche Unterschriftenkampagnen posten, nerven irgendwann, aber man kann seine Social Media-Accounts oder den WhatsApp-Status auch gezielter nutzen. Je persönlicher, desto überzeugender. Ein „Ich geh am Donnerstag zu dieser Veranstaltung, will jemand mitkommen?“ ist definitiv ein Zugpferd.

– Freistellungen/Bildungsurlaub –

Eine andere Variante, um mit Zeitnot umzugehen, ist natürlich eine Reduzierung der Arbeitszeit. Das geht natürlich auf das Einkommen, Rente, den ganzen Rattenschwanz. Aber es gibt durchaus Mittel und Wege, um das etwas abzufedern: Bildungsurlaub kann eine Option sein, aber es wurde auch angesprochen, dass einige Arbeitgeber durchaus Freistellungen für Ehrenamt ermöglichen. Auch innerbetrieblich gibt es ja durchaus Möglichkeiten für demokratisches Engagement während der Arbeitszeit, etwa im Betriebsrat.

– Mehr Loben –

Wir loben zu wenig. Wann hast du das letzte Mal jemanden dafür gelobt, weil du es wirklich cool findest, was er/sie macht? Gerade in einer Welt, in der engagierte Demokraten mit Hassbotschaften überflutet werden, ist ein ehrliches Lob Gold wert und sorgt für genau den zusätzlichen Motivationsschub. Das kann auch einfach nur eine schnelle Mail oder DM sein.

Erstaunlicherweise ist ein Thema völlig vergessen worden und wurde gar nicht angesprochen. Mir ist es erst nach der Session aufgefallen und vielleicht war es in der Gruppe engagierter und interessierter Menschen auch so selbstverständlich, dass keiner es für besonders erwähnenswert hielt: Wählen. Das zentrale Element einer jeden Demokratie, was wirklich nicht viel Zeit verlangt. Dann füllt man halt alle paar Jahre einen Briefwahlzettel aus oder macht einen Sonntagsspaziergang ins nächste Wahllokal.

Es geht also durchaus was, auch für gut beschäftigte Leute. Gleichzeitig gibt es natürlich auch Leute mit Zeit – eine der Fragen in der Session war, warum denn gefühlt „die Gegenseite“ so viel Zeit hat, dass sie jede Kommentarspalte jeder Zeitung vollschreiben kann und jedes Mal, wenn irgendwo gegendert wird einen empörten Leserbrief schreiben kann. Das muss nicht sein und so kann es auch ein Ziel sein, Menschen mit mehr Zeit zu aktivieren.

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Demo und dann?

Vorletzten Samstag fand im Freiburger Stadion das DemokratieCamp unter dem Motto „Demo und dann?“ statt – ein Barcamp als Nachbereitung und Verstetigung der großen Demonstrationen gegen Rechts der letzten Wochen. Denn es bringt ja wenig, wenn man gegen rechte Deportationspläne zweimal im Kreis läuft und dann nach Hause geht. Ziel war es, die Interessierten und Engagierten der Stadt zusammen zu bringen, zu vernetzen und sie Ideen diskutieren zu lassen. Es kam ein wirklich bunt durchmischtes Publikum – vom Schüler bis zur Rentnerin, Studenten, Arbeitnehmer, Selbstständige, Lehrer, Vereinsvertreter, Engagierte, Interessierte. Zudem war es ein großes Klassentreffen der Freiburger Mastodon-Bubble.

Das Problem an jedem Barcamp dieser Größe ist, dass es mehr interessante Sessions als Sessionslots gibt. Es war daher nötig auszuwählen, was gar nicht so leicht fiel. Ich möchte jetzt nicht die Protokolle meiner besuchten Sessions referieren, sondern einfach meine Eindrücke schildern. Es war eine unglaubliche Aufbruchsstimmung zu spüren, so als ob nach dem Bruch durch Covid und diesem dann so starken Auftrumpfen der Querdenker und der AfD dann jetzt die demokratische Zivilgesellschaft wieder da ist. Das ist etwas, das man glaube ich aktuell in vielen Bereichen merkt – es ist jetzt hoffentlich ein Knoten geplatzt und es entstehen diverse coole Projekte und Gegenwind gegen Verfassungsfeinde.

Man merkte aber auch eine gewisse Ratlosigkeit. Demokratie funktioniert eben nur mit Demokraten. Demokratie braucht Dialog, Austausch, Gespräche, Kompromisse, Toleranz, Aushandlungsprozesse und Konsens. Wenn plötzlich Leute auftauchen, die in einer Welt voller alternativer Fakten und Propaganda unterwegs sind und die solche grundliegenden Werte in Frage stellen oder gar nicht mehr akzeptieren, dann haben wir ein Problem. Ein Donald Trump spielt sein eigenes Spiel, verspricht sich von seiner politischen Karriere sicherlich vieles, aber das sind definitiv keine demokratischen Werte, kein Vorranbringen und Verbessern des Landes. Wenn es nur noch um persönliche Bereicherung und nicht das Gemeinwohl geht, wenn die lukrativen Lobbyinteressen mehr Gewicht haben als der bessere Plan, von dem Natur & Bevölkerung profitieren, wenn man aktiv die Demokratie zerstören will oder wenn man als Sprachrohr irgendwelcher Autokraten Propaganda verbreitet, dann funktionieren viele demokratische Prozesse nicht mehr. Genau das hat man in vielen Sessions auch gemerkt. Es ist eine Binsenweisheit: Demokratie braucht Demokraten und gerade machen sich Antidemokraten überall breit.

Steve Bannons „flood the zone with shit“-Strategie ist nicht nur bei der AfD angekommen, sondern leider auch in Teilen der CDU. Auch die eigentlich schon aus sowjetischen Zeiten bekannte russische Propagandastrategie der bewussten Anfeuerung und Förderung gesellschaftlicher Spaltung im Westen funktioniert und trägt Früchte. Leider hat man auch im Camp gemerkt, dass gar nicht allen bewusst ist, dass wir es auch mit gezielten Destabilisierungsaktionen zu tun haben oder dass es sowas wie Propagandabots überhaupt gibt: Darüber müssen wir mehr sprechen, denn das Sprechen darüber ist wichtig. Das könnte sogar Teil einer Deradikalisierungsstrategie sein: Denn wenn Querdenker eins hassen, dann ist es manipuliert zu werden und sie werden gerade fleißig manipuliert. Es ist auch eine Erkenntnis aus einer Session zu den Freiburger Querdenkern: Als im Frühjahr 2022 die Corona-Maßnahmen aufhörten und die Querdenkerkanäle überraschend schnell kurz nach der russischen Invasion auf Pro-Russlandpropaganda umgestellt haben und plötzlich Putin-Reden posteten, spaltete dies die Szene. Diesen Schwenk sind viele dann doch nicht mitgegangen.

Gezielter Antidemokratischer Propaganda entgegen zu stehen, ist gar nicht so einfach. Denn Propagandabots sind halt keine Gesprächspartner und wenn die großen Plattformen nichts gegen sie unternehmen, gehen öffentliche Räume verloren. Es gibt auch wenig, was der Einzelne tun kann, um gegen die Querdenker-Kanäle und Gruppen auf Telegram zu argumentieren – wer sich dort kritisch äußert, ist dann halt schnell gebannt. Diverse rechte Influencer erstellen solche Inhalte in Vollzeit, sind sicherlich nicht mehr zu überzeugen und werden auch nicht mehr von ihrer .

Gleichzeitig ist mir nochmal aufgefallen, wie anfällig Demokratie gegenüber Gewalt ist. Wenn Rechte auf dem Camp aufgetaucht wären und wirklich ein Interesse an einer Diskussion gehabt hätten, dann wäre das sicherlich ein noch interessanteres, aber anstrengenderes Camp geworden. Wenn AfD-Kader oder sonstige Trolle gekommen wären mit dem Ziel nur zu stören, dann wäre es schon problematischer geworden. In anderen Ländern gibt es leider auch blanken Terror – ein einziger Selbstmordattentäter hätte hier einen großen Teil der Freiburger Zivilgesellschaft erwischen können und genau das passiert leider zu häufig in diversen Ländern. Man liest es dann als kurze Notiz in den Auslandsnachrichten. Auch wenn die Anmelder von Demos gegen Rechts oder Kommunalpolitiker massiv bedroht werden, führt dies zu Angst. Wenn grüne Parteiveranstaltungen zertreckert werden. Gezielter Terror ist leider sehr effektiv, um die zarte Zivilgesellschaft zu zerschlagen. Natürlich kann eine Zivilgesellschaft sich in Russland, China, Syrien oder dem Iran nicht bilden, wenn zentrale Figuren ins Gefängnis wandern, vom Geheimdienst überwacht und eingeschüchtert werden, ins Ausland flüchten müssen oder ermordet werden. Antidemokratismus, Autoritarismus und Diktatur funktionieren gerade wegen dieses Terrors. Daher ist es auch so wichtig, diese niederschwellige Gewalt gegen Amtsträger, Politiker, Parteien, Veranstaltungen etc. konsequent zu bekämpfen.

Aber zurück nach Freiburg: Wir haben eine starke, demokratische Zivilgesellschaft und wie aktuelle Ereignisse es zeigen, ist diese auch widerstandsfähig, aktiv und voller kluger Menschen. Wer Lust hat, kann sich einen Rückblick von Dejan hier durchlesen und sich in die Protokolle der einzelnen Sessions hier vertiefen.

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Ab und an ist das Internet toll

Das Internet ist manchmal toll:

  • In der taz einen spannenden Artikel zum Prozess um den Hitler-Putsch gelesen
  • In diesem wird berichtet, dass Joseph Roth über den Prozess geschrieben hat, praktischerweise sogar mit Angabe der Zeitung und Ausgabe
  • Eine kurze Suche ergibt: Diese Zeitung gibt es online
  • Innerhalb von 3 Minuten habe ich den Artikel von Joseph Roth gefunden

Und das alles, ohne den heimischen Schreibtisch zu verlassen. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit als ich studiert habe, hätte das bedeutet, dass ich zuerst im OPAC recherchiert hätte, ob meine Bibliothek den Vorwärts mit der passenden Ausgabe verfügbar hat. Mit etwas Glück war der im Freihandbereich. Alternativ hätte ich ihn aus dem Magazin bestellen müssen oder mich dem Endgegner stellen müssen: Die Verfügbarkeit nur in irgendeinem obskuren, angebundenen Institut mit merkwürdigen Öffnungszeiten in einem abgelegenen Teil der Stadt. Und dann gab es noch Folterinstrumente wie „Fernleihe“ oder „nur auf Mikrofilm verfügbar“.

Nach dem Studium bin ich dann eine Weile in einer Stadt ohne Universität und damit Unibibliothek gelandet. All die Schritte oben hätten dann zusätzlich noch eine 45km Fahrt mit der Bahn für 17,70€ pro Strecke bedeutet – und wären neben der Arbeit nur am Samstag möglich gewesen.

Jetzt geht das innerhalb weniger Minuten – und irgendwie hätte ich doch gerne wieder so viel Zeit mich mit den Themen zu beschäftigen wie damals im Studium.

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Bitadapter für Parkside Akku-Drehmomentschrauber

Der Lidl verkauft einen Akku-Drehmomentschrauber und dieser kommt ärgerlicherweise nicht mit normalen Standard-Bits, sondern verwendet ein Sonderformat. Die Bits sind mit 7,35mm deutlich breiter als Standard-Bits und ich habe im gesamten Internet leider auch kein passendes Bitset mit der passenden Größe gefunden. Da aber die 6 mitgelieferten Bits nicht die passenden Typen waren, war das wenig ideal. Aber wozu hat man denn einen 3D-Drucker? Mit etwas Bastelei in Fusion 360 und ein paar Testdrucken entstand dieser kleine Adapter: Die STL könnt ihr hier herunterladen. (Und da es auf Mastodon Fragen zur Haltbarkeit gab: Grundsätzlich sind solche 3D-Druck-Teile ja nicht für besondere Haltbarkeit bekannt. Hier handelt es sich aber um einen Drehmoment-Schrauber und der dreht nur bis 6Nm. Bislang hält es ohne Probleme.)

STL-Download

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Forschungsüberblick zur Denkmaldebatte

HSozKult bietet einen ausführlichen Rezensions- und Forschungsüberblick zu den aktuellen Denkmaldebatten an. Wer sich selbst einlesen will oder auch nur den einen passenden Link sucht, den man in Debatten zum Thema fallen lassen kann, der darf sich ein Lesezeichen setzen.

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Larissa Reissner – Ullstein (1924)

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Larissa Reissner, sowjetische Schriftstellerin und Journalisten, wirft im Jahr 1926 einen Blick auf die Zeitungen des Ullstein -Verlages. Dieser ist in dieser Zeit der größte Zeitungsverlag Europas und sicherlich auch einer der einflussreichsten.

Diverse vorgestellte Werke des Ullstein Verlages gibt es mittlerweile auch online. Wer Lust hat, schnappt sich nach Lektüre dieser Reportage einen weiteren Kaffee und wirft einen Blick in die Zeitungen selbst. Denn wenig ist so spannend wie historische Zeitungen.

Wer sich über die etwas merkwürdig im Text stehenden Passagen zur Sowjetunion wundert: Reissner stammt aus der Sowjetunion. Ist Teilnehmerin der Oktoberrevolution und gut vernetzt. Alleine die Tatsache, dass sie Ende der Zwanziger diverse Auslandsreisen machen und publizieren konnte, sagt einiges zu ihrer Stellung im kommunistischen System. Entsprechend darf man auch ihre Kritik an den Ullstein-Zeitungen – ja – mit einem kritischen Auge betrachten. Auch wenn man natürlich bei der Beschreibung der B.Z. am Mittag fleißig zustimmend grinst, wenn man weiß, dass sie mittlerweile im Axel Springer Verlag erscheint.

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Joseph Roth – Rast angesichts der Zerstörung (1938)

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Meinen Newsletter „Reportagen aus der Vergangenheit“ gibt es nun seit über einem Jahr und dies ist die 16. Ausgabe. Daher kommt diesmal statt einer normalen Einführung die Bitte um Feedback. Ich stehe aktuell vor zwei Problemen in der Konzeption dieses Newsletters.
Zum einen ist die Zahl der Abonnenten leider doch recht gering. Wenn Ihr also diesen Newsletter gerne lest oder ihn gar regelmäßig an Bekannte weiterleitet, dann empfehlt ihn doch einfach mal weiter.
Zum anderen haben wir mittlerweile einen nicht kleinen Teil der klassischen und mittlerweile gemeinfreien Journalisten erkundet – Kisch, Tucholsky, Orwell, Bly & Co. Unseres Urheberrechts, welches Werke bis 70 Jahre nach dem Tod schützt, ist hier maximal unhilfreich genau wie die Tatsache, dass der Nationalsozialismus natürlich keinerlei gesteigertes Interesse an interessanten Reportagen hatte. Ich habe noch ein paar Reportagen in der Reserve, aber wenn jemand von euch interessante Lesetipps hat – schreibt mir und ich freue mich. Ansonsten können wir weiterhin zusammen die Werke besonders schreibefreudiger Journalisten erkunden – gerade Egon Erwin Kisch könnte diesen Newsletter hier im Alleingang bis 2030 tragen, aber das wäre vielleicht etwas eintönig?

Auf jeden Fall: Wenn Ihr Feedback habt, schreibt es mir einfach.

Unsere heutige Reportage stammt vom Journalisten und Schriftsteller Joseph Roth (1894-1939), der im Jahr 1938 wieder ein Stück Heimat verliert. Von den Nationalsozialisten ins französische Exil getrieben, verliert er nun das Hotel, in dem er lange Jahre lebte, an die Abrissbirne. Ein Jahr später stirbt er, noch bevor die Nationalsozialisten Paris besetzen.

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Hugo Friedländer – Das Dynamit-Attentat gegen den Polizei-Oberst Krause (1911)


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Kann man einem Artikel widerstehen, in dem eine Briefbombe „Höllenmaschine“ genannt wird und der den Titel „Das Dynamit-Attentat gegen den Polizei-Oberst Krause“ trägt? Natürlich nicht! Und wenn es dann um ein „Dynamit-Attentat“ geht, Anarchisten und die Suche nach dem Bombenattentäter? Natürlich! Es ist auch faszinierend zu lesen, wie man eine Gerichtsreportage verfassen kann und wie sehr diese sich von heutigen Formaten in Presse, auf Nachrichtenseiten & TrueCrime-Formaten unterscheidet. Auch wie banal manche Ermittlungsmethoden sind – und wie sehr sie sich von unseren heutigen Methoden unterscheiden.

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Nachrichtensortiermaschine 2.0

Die Version 2.0 meiner Nachrichtensortiermaschine , dem hervorragenden System zum Lesen von Nachrichten per E-Mail & RSS, ist nun veröffentlicht. Sie ist grundlegend neu geschrieben und kommt mit zahlreichen Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerversion:

  • Wichtigstes Feature ist ein eigener, integrierter Feedparser. Die NSM lässt sich nun auch ohne separat laufendes RSS2Email nutzen.
  • Der Feedparser kann nun auch eine Volltext-Version des Feeds ziehen. Damit entfällt die vorige Nutzung von Morss.
  • Da nun direkt beim Auslesen der Feeds gefiltert wird, entfällt das bisherige Filterskript, was deutlich eleganter ist.
  • Die Konfiguration und die Filterliste wurden zwecks besserer Übersicht in eigene Konfigurationsdateien ausgegliedert. In der config.cfg kann man alle nötigen Angaben zum Mailserver angeben. Über die feeds.cfg werden die Feeds gesteuert und die filter.txt beinhaltet alle zu filternden Begriffe.
  • Es entfällt die Konfiguration von Mail-Regeln, um die Mails in eigene Unterordner zu kopieren. Die NSM schreibt nun einen eigenen Header in die Mails auf deren Basis sie die Mails dann selbstständig in die entsprechenden Ordner sortiert. Die Konfiguration dafür findet sich in der feeds.cfg – einfach den imap-folder setzen und der Rest passiert automatisch (Hinweis: Die Ordner werden nicht selbst angelegt, sondern müssen bestehen)
  • Die tolino.py , mit der mal automatisch eine ePub in die Tolino Cloud hochladen konnte, entfällt. Grund dafür sind die stetigen zweckfreien Änderungen auf der Tolino-Seite, welche regelmäßig das Skript zerstören.

Ich freue mich über jede Art von Feedback und Anregungen – viel Spaß damit :)

https://github.com/michael-hatz/nachrichtensortiermaschine/releases/tag/2.0

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